Von der Slowakei nach Japan: Interview mit einem SNP-Berater über seinen achtmonatigen Auslandsaufenthalt in Tokio

„Ein Arbeitseinsatz in Japan ist eine lebensverändernde Erfahrung“, sagt Filip Mohler, Berater bei SNP Slovakia, der seinen Schreibtisch in Bratislava gegen die Aussicht von einem der Wolkenkratzer in Tokio getauscht hat. In diesem Interview spricht er über das Leben und Arbeiten im Ausland.

31.08.2023  |  3 min

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Filip, vor einem halben Jahr hast du dein Heimatland, die Slowakei, verlassen und bist für einen internationalen Arbeitseinsatz nach Tokio, Japan, gezogen. Wie kam es dazu?

Ich arbeite jetzt seit sechs Jahren für SNP und habe über eine Veränderung nachgedacht. Zu diesem Zeitpunkt erfuhr ich von meiner Kollegin aus Deutschland, die gerade von einem mehrmonatigen Arbeitseinsatz in Japan zurückkam. Also sprach ich mit meinem Vorgesetzten, und er bot mir die Möglichkeit an, ins Ausland zu gehen. Wir haben verschiedene Länder in Betracht gezogen. Zufällig fehlte es unserer japanischen Niederlassung an technischen Mitarbeitern und Japan war schon immer mein Traumland gewesen, und so kam es!

Wie ging es dann weiter?

Ich hatte mehrere Gespräche mit dem Management in Japan. Wir sprachen darüber, was ich gerne tun und erreichen möchte, sowie über meine Ziele und ihre Anforderungen. Die Gespräche liefen gut. Der Geschäftsführer Murade San bot mir dann an, sein Team in Tokio zu verstärken. Wir vereinbarten, dass ich für acht Monate nach Japan kommen und während meines Aufenthalts eine Reise nach Hause machen würde. Dann kam der Verwaltungsapparat ins Rollen: die Beantragung des Visums, Versicherungen und jede Menge Papierkram. Dann habe ich meine Flugtickets gekauft und bin nach Tokio geflogen. Die ersten paar Tage wohnte ich in einem Hotel, bis ich in meine Unterkunft konnte.

Ein Arbeitseinsatz in Japan ist eine lebensverändernde Erfahrung, und ich bin sehr glücklich, dass SNP sie mir ermöglicht hat.

Filip Mohler

Berater bei SNP Slovakia

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Werden die Kosten für die Unterkunft übernommen?

Ja, ich habe eine eigene Wohnung in Tokio in einer sehr schönen Gegend. Die Miete und die Nebenkosten sind abgedeckt. Die Wohnung ist sehr schön, aber klein. In Japan ist alles ein bisschen kleiner, aber voraussichtlich werden wird die Wohnung gegen etwas Größeres tauschen, da ich länger bleiben werde als ursprünglich geplant.

Wie hast du dich eingelebt? War es schwierig?

Anfangs war ich ein wenig beunruhigt, schließlich ist Japan kulturell gesehen sehr anders. Aber es war viel einfacher, als ich erwartet hatte. Das Team war sehr gastfreundlich, und alle waren sehr nett und hilfsbereit. Ich arbeite sehr gerne mit ihnen zusammen. Die Menschen hier sind allgemein höflich und hilfsbereit, sodass ich mich schnell einleben konnte.

Wie läuft es mit der Sprache? Hast du Grundkenntnisse in Japanisch?

Nein, ich habe erst einen Monat bevor ich nach Japan kam, angefangen, die App Duolingo zu verwenden. Ich lerne immer noch einfache Sätze und Teile des Alphabets. Es ist schwierig, sich auf Englisch zu verständigen, besonders wenn man sich außerhalb von Tokio befindet. Aber die Menschen hier sind sehr hilfsbereit, auch wenn sie dich nicht verstehen. Außerdem gibt es heutzutage verschiedene Apps, die bei der Übersetzung helfen. Ich verwende zum Beispiel Google Lens in Restaurants, um die Speisekarte zu lesen.

Apropos Restaurants: Was ist dein japanisches Lieblingsgericht?

Udon. Es ist komplett anders als das Essen, was ich von asiatischen Restaurants in Europa kenne. In Japan wird das Gericht aus dickeren Nudeln zubereitet und meist als Suppe serviert. Es ist sehr lecker.

Und wie sieht deine normale Woche aus?

Ich arbeite von Montag bis Freitag, entweder von zu Hause aus oder im Büro.

Von neun bis fünf?

Ich arbeite als Berater, daher hängen die Zeiten vom Projekt und von der aktuellen Situation ab. Aber es entspricht meinen regulären Arbeitszeiten in der Slowakei.

Und an welchen Projekten arbeitest du aktuell?

Ich arbeite an Migrations- und Transformationsprojekten von SAP ECC nach SAP S/4HANA mit unseren Partnern, hauptsächlich mit Accenture.

Mittagessen mit dem Team, als mein Kollege aus der Slowakei (Tomas Lazar, zweiter von links) für ein Projekt zu Besuch war

 

Und was machst du nach der Arbeit?

Manchmal treffe ich mich mit meinen Kollegen auf ein Bier. Ich verbringe gerne Zeit mit ihnen und lerne sie besser kennen. Ansonsten gehe ich ins Fitnessstudio oder treffe mich einfach mit Freunden. Am Wochenende erkunde ich normalerweise Tokio und die Umgebung. Ich habe viele internationale Freunde gefunden. Wir gehen ins Fitnessstudio, an den Strand, grillen zusammen und unternehmen andere Dinge in der Stadt. Es gibt eine App namens Meetup, die in großen Städten sehr hilfreich ist. Dort findet man Einheimische oder Expats, die Veranstaltungen, Ausflüge oder Wanderungen organisieren. Das ist am Anfang sehr hilfreich, wenn man allein in einem neuen Land ist.

Japan ist bekannt für seine wunderbare Natur und pulsierenden Städte. Hattest du schon Zeit, außerhalb der Hauptstadt einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen?

Ich habe im Juni zwei Wochen Urlaub genommen. Meine Freunde aus der Slowakei kamen für eine Woche zu Besuch und wir reisten zu den wichtigsten Zielen: Hiroshima, Kyoto und Osaka. Danach bin ich alleine durch die ländlichen Gebiete und Berge rund um Nagano gereist. Ich habe außerdem den Fuji bestiegen. Er ist nur im Juli und August geöffnet, also ziemlich überlaufen. Es war eine interessante Erfahrung, auch wenn ich mich vom Fuß des Berges bis zum Gipfel in einer Schlange anstellen musste.

 

Illumination während der Sakura-Blütezeit in Tokio

 

Ich habe gehört, dass du deinen Aufenthalt verlängern möchtest, da du ursprünglich ja nur für acht Monate nach Japan gehen wolltest.

Das stimmt. Das Management in Japan wollte von Anfang an, dass ich für zwei oder drei Jahre komme. Mir war jedoch ein kürzerer Aufenthalt lieber, um zu sehen, wie es mir dort gefallen würde. Es ist alles so gut gelaufen, dass ich beschlossen habe, meinen Aufenthalt um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Was ist dein japanisches Lieblingsgadget?

Die Toilette! Sie ist super modern, mit Heizung, Bidet und einem Radio. Es ist so witzig, dass jemand so viel Mühe in die Gestaltung einer Toilette steckt.

Wie sehen deine Pläne für die einmonatige Reise zurück in die Slowakei aus?

Ich werde eine Woche mit meiner Familie verbringen und dann in unserem Büro in Bratislava arbeiten. Außerdem möchte ich mich mit meinen Freunden und Kollegen treffen. Wir machen auch unseren jährlichen 345-km-Staffellauf von der Tatra zur Donau, und den wollte ich nicht verpassen!

Also ein ereignisreicher Monat in der Slowakei und dann zurück nach Japan für ein weiteres Jahr?

Ja. Dies ist eine einmalige Chance für mich, und ich bin sehr glücklich, dass SNP sie mir ermöglicht hat. Ich würde es jedem empfehlen. Wenn man die Möglichkeit hat, in ein anderes Land zu gehen und dort mehrere Monate oder sogar Jahre zu leben, sollte man es einfach tun. Es ist eine lebensverändernde Erfahrung, und ich genieße sie wirklich.

 

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