So führen Sie die Mandantenkopie in SAP noch schneller und flexibler durch

Wenn Sie eine SAP-Systemlandschaft betreiben, mussten Sie in einem Ihrer Systeme sicher schon einmal eine Mandantenkopie durchführen. Die Geschäftsszenarien für Mandantenkopien sind vielseitig, wie die Erstellung eines neuen Mandanten zu Test- oder Entwicklungszwecken auf einem bereits bestehenden System oder ein Daten-Refresh innerhalb eines bestimmten Mandanten.

13.02.2023  |  5 min

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Wenn Sie eine SAP-Systemlandschaft betreiben, mussten Sie in einem Ihrer Systeme sicher schon einmal eine Mandantenkopie durchführen. Die Geschäftsszenarien für Mandantenkopien sind vielseitig, wie die Erstellung eines neuen Mandanten zu Test- oder Entwicklungszwecken auf einem bereits bestehenden System oder ein Daten-Refresh innerhalb eines bestimmten Mandanten. Eine Mandantenkopie ist außerdem einfacher durchzuführen und weniger „invasiv“ als die Wiederherstellung oder Sicherung der gesamten Datenbank. Obwohl es sich bei der Mandantenkopie um eine gängige Funktion mit hohem Mehrwert handelt, gibt es bezüglich der Mandantengröße sowie der Gesamtlaufzeit bestimmte Einschränkungen.

Die Mandantenkopie ist eine Standardfunktion, die in SAP enthalten ist. Es gibt jedoch eine Alternative: CrystalBridge DTS (Data Transformation Streamlined). Mit dieser kann dem Kunden viel Zeit und Aufwand erspart werden. Bevor wir die beiden Lösungen miteinander verglichen, sollten wir zunächst die SAP-Standardfunktionen zusammenfassen.

SAP-Standardszenarien: Lokale und Remote-Mandantenkopie

Die Mandantenkopie ist eine Standardfunktion von SAP. Grundsätzlich gibt es zwei Szenarien:

  • Lokale Mandantenkopie (SCCL): Erstellung einer lokalen Kopie eines Mandanten zu Test- oder Entwicklungszwecken, ohne das Risiko, den Produktivmandanten zu beeinträchtigen. Alle Änderungen werden in derselben Datenbank vorgenommen.
  • Remote Mandantenkopie (SCC9): Kopie eines im Voraus erstellten Mandanten vom Quellsystem auf das Zielsystem über RFC. Die Daten werden aus der Quelle gelesen und anschließend in die Zieldatenbank geschrieben.

Für beide Szenarien stehen mehrere Kopierprofile zur Verfügung, die die Selektion und Kombination der zu kopierenden Objekte vereinfachen und je nach Geschäftsszenario ausgewählt werden. Im Allgemeinen stellt SAP die folgenden Kopierprofile bereit:

SAP-Kopierprofile

Profile Purpose
SAP_USER Benutzer, Benutzerrollen und Berechtigungsprofile werden kopiert. Der Mandant wird nicht zurückgesetzt.
SAP_UONL Benutzer ohne Berechtigungsprofile und Rollen
SAP_PROF    Nur Berechtigungsprofile und Rollen
SAP_CUST   Mandantenabhängiges Customizing einschließlich der Berechtigungsprofile wird kopiert. Die Anwendungsdaten werden gelöscht, die Benutzerdaten bleiben erhalten.
SAP_CUSV     Entspricht SAP_CUST mit Varianten
SAP_UCUS     Entspricht SAP_CUST mit Benutzerstammdaten
SAP_UCSV     Entspricht SAP_UCUS mit Varianten
SAP_ALL     Alle zu einem Mandanten gehörenden Daten werden mit Ausnahme der Änderungsbelege (siehe SAP Note 180949) und lokaler Daten kopiert.
SAP_APPL     Entspricht SAP_ALL ohne Benutzerstammdaten
SAP_APX     Entspricht SAP_ALL ohne Berechtigungsprofile und ohne Rollen

Eine Mandantenkopie kann einige Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen

Die Faktoren, die Sie bei der Planung der Mandantenkopie berücksichtigen müssen, sind hauptsächlich die Mandantengröße, die Gesamtlaufzeit sowie das ausgewählte Szenario.

Die Dauer der Mandantenkopie hängt von der tatsächlichen Größe des Quellmandanten ab. Jede SAP-Tabelle wird in einem Hintergrundprozess verarbeitet, was hinsichtlich der Laufzeit zu einem enormen Engpass führt. Die Gesamtlaufzeit einer Mandantenübertragung hängt von der Dauer des Kopiervorgangs der größten SAP-Tabelle im System ab. Gerade bei großen Mandanten warnt SAP seine Kunden, dass die Mandantenkopie möglicherweise Tage oder Wochen in Anspruch nehmen kann (siehe SAP Note 2163425).

Eine Laufzeit von mehreren Tagen ist für den Kunden oft ein No-Go. Zur Vermeidung sehr langer Laufzeiten empfiehlt SAP, eine vollständige Datenbankkopie durchzuführen, was zusätzlichen Aufwand und Ressourcen sowie zusätzliche Hardware und notwendige Systemanpassungen erfordert.

Probleme während der Mandantenkopie? Beginnen Sie wieder von vorn

Ein weiterer Faktor, der die Laufzeit beeinflusst, ist das ausgewählte Szenario. Im Allgemeinen ist eine lokale Mandantenkopie schneller und weniger fehleranfällig als eine Remote-Kopie. Da das Quell- und Zielsystem identisch sind, ist es unwahrscheinlich, dass es zu Problemen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Wörterbüchern oder Softwareversionen kommt. Zunächst sollte bei Remote-Kopien jedoch beachtet werden, dass das Quell- und Zielsystem die gleiche Komponenten- und Kernelversion haben. Sind diese nicht identisch, wird die Remote-Mandantenkopie abgebrochen.

Treten Fehler auf, können Sie den Kopiervorgang nicht fortsetzen. Dazu gehören z. B. DDIC-Änderungen, Netzwerkprobleme, Verbindungsprobleme, RFC-Fehler oder unerwartete Systemausfälle. In diesem Fall müssen die Fehler behoben, der Zielmandant entfernt und der gesamte Prozess von vorn begonnen werden, was zu einer Verzögerung von mehreren Tagen führen kann.

CrystalBridge DTS bietet Flexibilität und reduziert die Gesamtlaufzeit erheblich

CrystalBridge DTS bietet eine praktikable Alternative für beide Szenarien. Anhand eines einzigartigen Ansatzes und Toolsets kann SNP Mandantenkopien sowohl remote als auch lokal viel schneller, mit geringerem Aufwand und weniger Risiken ausführen. Der Vorgang kann auch jederzeit pausiert und fortgesetzt werden.

Sollten Anpassungen nötig sein, können die Tabellen im Scope dynamisch aktualisiert und, falls nötig, neu ausgeführt werden. In Sachen Performance erzielt man mit der Remote-Mandantenkopie die größten Vorteile. CrystalBridge DTS unterstützt Mandantenkopien auf allen Versionen von SAP S/4HANA sowie Standard SAP ECC.

Fallbeispiel: CrystalBridge DTS schließt die Kopie in nur neun Stunden ab

Szenario: Remote-Mandantenkopie: Mandantenübertragung mit S/4HANA als Quelle und Ziel. Der Kunde möchte einen Mandanten vom Entwicklungssystem auf das Qualitätssystem übertragen, um UATs durchzuführen.
Größe des Mandanten: 2 TB HANA-Speicher + ~2 TB Festplattenspeicher
Quell- und Zielsysteme: S/4HANA 1909 FPS 01

Als Erstes wurde die SAP-Standard Remote-Mandantenkopie (SCC9) verwendet. Nach etwa 27 Stunden Laufzeit kam der Kopiervorgang jedoch zum Stillstand. Nachdem ein SAP-Vorfall gemeldet wurde, lautete die Empfehlung, die Anpassungen aus den SAP Notes 2761821, 2868569 und 2163425 umzusetzen, um die Leistung zu verbessern. Nachdem die entsprechenden Anpassungen vorgenommen wurden, konnte die Remote-Mandantenkopie zurückgesetzt und erneut ausgeführt werden. Nach 32 Stunden kam es erneut zum Stillstand, und der Kunde konnte die Kopie nicht abschließen.

Aufgrund des engen Zeitplans des Projekts entschied sich der Kunde, die Remote-Mandantenkopie mit CrystalBridge DTS auszuführen. Mit CrystalBridge DTS wurde die Mandantenkopie unter Verwendung der Standardeinstellungen in knapp weniger als neun Stunden abgeschlossen.

Zusammenfassung

Angesichts der Einschränkungen der SAP-Standard Mandantenkopie hinsichtlich der Laufzeit und Ausführung bietet SNP eine alternative und effektive Methode, um Mandantenkopien durchzuführen. CrystalBridge DTS bietet einen neuen und zuverlässigen Ansatz für Mandantenkopien, der eine deutlich kürzere Laufzeit und verbesserte Ausführung ermöglicht. Neben den SAP-Standard ECC-Kopien werden auch S/4HANA-Mandantenkopien vollständig unterstützt – remote und lokal.

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