Ein Staffellauf, der seinesgleichen sucht: So machten SNP-Mitarbeiter den Liptov Ride zur Realität

Alles begann mit einem Scherz: der Idee, einen einzigartigen Staffellauf zu organisieren, der Winter- und Sommersport miteinander vereint. Doch was als Spielerei mit guten Freunden begann, wurde zu einem erfolgreichen Sportevent mit über 400 Teilnehmern, bei dessen Premiere auch Petra Vlhová teilnahm, eine heute bekannte Skirennläuferin. Erfahren Sie, wie unsere Kollegen und Freunde ein einzigartiges Event im Herzen der Slowakei ins Leben riefen.

08.04.2024  |  4 min

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Der Liptov Ride ist ein Staffellauf, der seit 2016 jährlich in der Slowakei stattfindet und jedes Jahr Hunderte von Teilnehmern anlockt. Die Teilnehmer treten in Teams von fünf Personen in verschiedenen Disziplinen an: Laufen, Radfahren, Kajakfahren, Skibergsteigen und Freeride. Die Gründer des Liptov Ride? Katarina Guothova, heute Training Operations Specialist bei SNP, hatte die Idee und setzte sie in die Tat um. Ich spreche außerdem mit ihrem Freund und Kollegen Jan Durinda, Solution Architect bei SNP, der sie von Anfang an unterstützt hat.

Katarina, du hast den Liptov Ride ins Leben gerufen. Woher kam die Idee für diesen Staffellauf?

Katarina: Die Inspiration kam aus Kanada. Ich habe dort über ein Jahr lang gelebt und einen Wettbewerb gesehen, der Wasser- und Wintersport kombiniert. Als ich in die Slowakei zurückkam, erzählte ich meinen drei besten Freundinnen davon, die ich seit meiner Schulzeit kenne. Wir waren uns direkt einig, dass so ein Event auch in der Slowakei möglich wäre. Wir haben hier ideale Bedingungen, um sowohl Sommer- als auch Wintersport an einem Tag und an einem Ort zu ermöglichen.

Haben deine Freundinnen dich ernst genommen, als du ganz allein ein großes Sportevent organisieren wolltest?

Katarina: Natürlich dachten zunächst alle, das sei ein Scherz. Aber die Idee ließ mich nicht mehr los. Ich musste es einfach probieren. Ich sprach immer wieder davon, bis die Idee Gestalt annahm: Ich wollte Radfahren, Skibergsteigen, Freeride, Radfahren, Laufen und Kajakfahren kombinieren. Die Teams sollten aus fünf Mitgliedern bestehen und in einer Staffel antreten. Als meine Freundinnen merkten, dass ich es ernst meinte, waren alle bereit, mich dabei zu unterstützen. Wir waren vier Frauen ohne Know-how, aber mit viel Leidenschaft. Wir trafen uns einmal bei Jan Durinda, dem Ehemann einer meiner Freundinnen. Dann sprachen wir auf einmal über das Catering, das Backen von Kuchen für das Event, und dann war auch er an Bord...

Jan, was war deine erste Reaktion auf die Idee, einen Wettkampf zu organisieren?

Jan: Ich war begeistert und gleichzeitig amüsiert. Diese vier Frauen standen vor einer wirklich großen Herausforderung. Ich bin eher ein praktischer Typ, also wollte ich wissen, wie sie die Genehmigungen einholen, Zeiten messen, die Regeln für den Wettbewerb festlegen und finanzielle Mittel organisieren wollten. Ich war sofort von der Idee begeistert und wollte sie unterstützen.

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Was war die erste große Herausforderung, die ihr bewältigen musstet?

Jan: Die finanziellen Mittel zu beschaffen. Ich habe sofort daran gedacht, meinen Arbeitgeber einzubeziehen. Damals waren wir etwa 70 Leute im Büro. Ich kannte die meisten von ihnen und dachte, das sei ein guter Ausgangspunkt. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit Götz Lessman, heute Geschäftsführender Direktor bei SNP. Er war genauso begeistert und amüsiert von der Idee wie ich, aber auch er wollte uns helfen. Schließlich unterstützte uns der gesamte Vorstand mit finanziellen Mitteln. Zwei Vorstandsmitglieder nahmen sogar am Rennen teil: Götz Lessman auf seinem Fahrrad und Chicco (Branislav Cik, heute Chief Corporate Architect bei SNP) beim Skibergsteigen.

Katarina: Die Beschaffung der finanziellen Mittel war eine große Herausforderung. Wir hatten nichts weiter als eine PowerPoint-Präsentation und viel Leidenschaft, und trotzdem vertrauten uns die Leute ihr Geld an. Ohne Sponsoren wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen. Wir sind dankbar, dass SNP den Liptov Ride weiterhin als Partner unterstützt.

Wie habt ihr alles organisiert, nachdem ihr die finanziellen Mittel hattet?

Jan: Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, die Zeiten der Teilnehmer zu messen und die Ergebnisse zu berechnen. Wir haben zwei Jahre für das Fine-Tuning gebraucht. Wir wollten, dass jede Disziplin gleich gewichtet ist. Außerdem mussten auch Strafen berücksichtigt werden, und natürlich gab es auch technische Herausforderungen zu überwinden.

Katarina: Danach mussten wir den richtigen Standort finden, alle Genehmigungen einholen, eine Website erstellen... Glücklicherweise trafen wir genau die richtigen Leute, die bereit waren, uns zu unterstützen und ihre Erfahrungen zu teilen.

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Was passierte an dem Tag, an dem die Anmeldung für den ersten Liptov Ride gestartet wurde?

Katarina: An dem Tag, an dem wir die Anmeldung öffneten, war ich wirklich nervös: Würde sich wenigstens ein Team anmelden? Am ersten Tag hatten sich 10 Teams angemeldet, und Petra Vlhová war auch dabei – heute eine bekannte Skirennläuferin. Und das alles ohne bezahlte Werbung, nur durch Mundpropaganda. An der ersten Ausgabe des Liptov Ride nahmen 60 Teams und zwei Einzelpersonen teil. Das Einzelrennen hatten wir als Scherz auf die Webseite gestellt. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass jemand alle fünf Disziplinen an einem Tag durchlaufen will. Aber wir wurden eines Besseren belehrt. Seitdem können sowohl Einzelpersonen als auch Paare an dem Wettbewerb teilnehmen.

Der nächste Liptov Ride findet schon in wenigen Wochen statt. Könnt ihr mir ein paar Details erzählen?

Katarina: In diesem Jahr musste die Anmeldung nach nur einem Tag beendet werden. Wir haben 461 Teilnehmer und sind an unserer Kapazitätsgrenze angelangt. Wir sind durch unsere Genehmigung eingeschränkt, da das Event in einem Nationalpark stattfindet.

Jan: Einerseits ist das ein Nachteil, weil wir nicht größer werden können. Andererseits macht es das Event zu etwas Besonderem, und es bleibt weiterhin begehrt. Es ist nicht einfach, einen Platz zu ergattern.

Wie läuft das Event ab?

Katarina: Für uns als Organisatoren beginnt der Tag früh. Am Vorabend findet ein Treffen der Helfer statt, bei dem wir die Aufgaben an alle Freiwilligen verteilen. Am Tag des Events startet um 8:00 Uhr die Raddisziplin. Die Teilnehmer fahren 22 km bergauf und bergab und müssen dabei 800 Höhenmeter bewältigen. Wenn sie ihr Ziel erreicht haben, übergeben sie den Staffelstab an die Skibergsteiger. Ihr Weg führt über 4 km den Berg hinauf. Sie überwinden dabei fast 900 Höhenmeter. Von dort aus übernehmen die Freerider. Sie fahren den Bergrücken hinunter und treffen dann auf die Läufer. Diese laufen 17 km durch Wälder, Felder und Wiesen. Ihr Ziel ist der Wildwasserbereich, wo die Kajakfahrer durch Tore auf Stromschnellen paddeln. In der Sekunde, in der sie die Ziellinie überqueren und das Banner des Liptov Ride berühren, ist das Rennen vorbei.

Was ist das Schwierigste bei den einzelnen Disziplinen?

Katarina: Der Liptov Ride führt von der Stadt durch grüne Wiesen mit malerischen Ausblicken, durch Wälder und Hochebenen, hinauf zu einem der höchsten Gipfel der Niederen Tatra und zurück in die Stadt zum Wildwasser. Das Schwierigste bei jeder Disziplin ist es, sich nicht zu verirren, die Zeitvorgabe einzuhalten sowie die Wetter- und Geländebedingungen zu meistern. 

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Jan, du trittst normalerweise im Kajakfahren an. Das ist die ungewöhnlichste der fünf Disziplinen, und es ist bestimmt nicht leicht, jemanden zu finden, der darin Erfahrung hat. Ist es für einen absoluten Anfänger möglich, an der Disziplin teilzunehmen?

Jan: Man kann sich in jeder Sportart ausprobieren, aber man muss auch mit den Konsequenzen leben 😊. Beim Kajakfahren kann man davon ausgehen, dass man kentert und klatschnass wird, wenn man keine Erfahrung hat. Trotzdem sind jedes Jahr mehrere Anfänger dabei, die es versuchen.

Wie lange dauert es, den Liptov Ride zu absolvieren?

Katarina: Im Durchschnitt dauert das etwa vier Stunden. Dann ist es unsere Aufgabe, alle Ergebnisse zusammenzufassen und die Gewinner zu ermitteln. Für die Teilnehmer gibt es jede Menge Preise zu gewinnen – meist lokale Produkte.

Wie ist die Stimmung bei der Veranstaltung?

Katarina: Die Teilnehmer des Liptov Ride sind sehr offenherzig, aufgeschlossen, entspannt und bereit, sich jeder Veränderung und jedem Wetter zu stellen. Vor allem wollen sie aber mit ihren besten Freunden Spaß haben. Bei der After Party ist die Atmosphäre daher einfach fantastisch und einmalig.

Der Liptov Ride findet nun schon seit sieben Jahren statt. Hat sich etwas geändert, seit ihr ihn gestartet habt?

Katarina: Wir haben unser ganzes Herzblut in das Event gesteckt. Es waren vor allem unsere Leidenschaft und unsere Freundschaften, die das ermöglicht haben. Natürlich haben die meisten von uns jetzt eine Familie und andere Verpflichtungen, sodass wir mehr delegieren müssen und unser Team von neun auf 20 Personen angewachsen ist.  Doch was als Hobby-Projekt begann, wurde zu einer erfolgreichen Veranstaltung mit einer ganz eigenen Atmosphäre.

Jan: Wir sind älter geworden, deshalb sind die Partys nicht mehr ganz so wild wie früher. Trotzdem bin ich sehr froh, dass wir als SNP auch nach so vielen Jahren jedes Jahr teilnehmen, und dass immer noch viele Menschen, auch neue Helfer, uns unterstützen und mit uns das Event genießen.

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